Nach langer Zeit gibt es endlich wieder ein Musik-Review – und zwar zur neuen Scheibe von Zebrahead: Brain Invaders. Ehrlich gesagt kann ich mich kaum erinnern, wann ich zuletzt eine CD besprochen habe …
Aber das ist eine andere Geschichte und nun zum Album: Brain Invaders ist das 12. Studioalbum der multikulturellen Band aus Orange County, die in 23 Bandjahren eine beachtliche Fangemeinde aufgebaut hat. Für mich ist es allerdings das erste Mal, dass ich mich intensiver mit den Jungs beschäftige. Traurig, aber wahr – ich habe offenbar etwas verpasst!
Während Zebrahead in den USA eher als Underground-Geheimtipp gilt, sind sie in Japan absolute Stars. Auch in Europa gehören sie zu den Publikumslieblingen auf Festivalbühnen.
Eingelesen in die Bandgeschichte fiel mir auf, dass ich einen Song doch kannte: With Legs Like That, bekannt als Entrance-Theme der Wrestlerin Maria Kanellis. Aber das ist eine andere Geschichte …
Brain Invaders im Detail – Tanzbare Partyhymnen
„When Both Sides Suck, We’re All Winners“ eröffnet das Album eindrucksvoll: ein harter, schneller Song zwischen Hardcore und Crossover mit einem mitreißenden Refrain. Die Ähnlichkeit zu Prong tut der Sache keinen Abbruch.
„I Won’t Let You Down“ ist etwas weniger aggressiv, aber eine energiegeladene Punkrock-Nummer, die ins Ohr geht. Daran knüpft „All My Friends“ nahtlos an, mit einem melodischen Mix aus Rap-Parts und Tempo. Party-Hit? Definitiv!
Auch „We’re Not Alright“ bleibt stilistisch treu, aber keineswegs langweilig. Dann folgt das Ska-Punk-Highlight „You Don’t Know Anything“ – verspielt, stimmungsvoll und ein echter Ohrwurm.
Ein Ausreißer ist „Chasing the Sun“, das für meinen Geschmack zu experimentell daherkommt. Hier stört der Mix aus Rap-Parts und Crossover-Gefrickel. Aber spätestens bei „Party on the Dancefloor“ wird wieder das Gaspedal durchgedrückt. Ein typischer Zebrahead-Track, der sitzt!
„Do Your Worst“ und „All Die Young“ fallen etwas ab, während „Up in Smoke“ mit Reggae-Einflüssen und Wasserpfeifen-Effekten unterhaltsam, aber nicht ganz überzeugend ist.
Ganz anders „Ichi Ne San Shi“: Mit druckvollem Groove und Metal-Anleihen feuert Zebrahead einen echten Kracher ab.
Die Ballade „Take a Deep Breath (And Go Fk Yourself)“** ist emotional, aber schwächer, und auch „Better Living Through Chemistry“ punktet mehr durch Text als durch Klang. Zum Finale rockt „Bullet on the Brain“ nochmal so richtig und beschließt das Album grandios.
Fazit: Zebrahead liefern ab!
Auch wenn mich nicht jeder Song komplett überzeugt hat, ist Brain Invaders ein unterhaltsames Genre-Album. Es verbindet melodischen Punk mit Ausflügen in Metal, Alternative Rock und Rap. Fans werden begeistert sein, und auch Neueinsteiger könnten hier fündig werden.
Zebrahead bleibt eine Partyband mit guter Laune und musikalischer Vielfalt – und nach diesem Album habe ich definitiv Lust, sie live zu sehen!
Zebrahead – Brain Invaders
- Genre: Musik, Melodic / Alternative Punk
- Land / Jahr: USA 2019
- Label / Vertrieb: Zebrahead Inc.
- Format: Audio-CD mit 14 Songs
Betreibt seit 2001 ein eigenes Online Entertainment Magazin und schreibt als freier Redakteur für die unterschiedlichsten Blogs, Online-Shops und Magazine (On- und Offline) mit dem Schwerpunkt Entertainment & Medien. Lebt im Herzen des Ruhrgebiets, wurde 1972 geboren und ist verheiratet sowie Vater von einem Kind.