Aktuell wird alles teurer – die Inflation ist im wahrsten Sinne in aller Munde. Doch wie kann man in Zeiten wie diesen Geld sparen? Hier haben wir die besten Tipps für Sie gesammelt, damit Ihr Geld bis zum Ende des Monats reicht. Durch bewusstes Einkaufen und Konsumieren können Sie außerdem einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz leisten. Auch Ihre Gesundheit kann von einigen Tipps profitieren.
Bitte beachten Sie:
- Durch die vorgestellten Ratschläge sparen Sie natürlich nicht riesige Summen, aber Sie werden es merken. Dies hängt natürlich auch davon ab, wie bewusst und sparsam Sie bereits jetzt leben. Mit der Zeit summieren sich aber auch kleine eingesparte Beträge.
- Nicht jeder Tipp ist für jeden immer anwendbar, natürlich kommt es immer auf die Gesamtlebenssituation an.
- Auch wenn das Geld am Monatsende bei Ihnen (noch) nicht fehlt, ist es sicherlich sinnvoll den ein oder anderen Tipp umzusetzen – vor allem auch in Hinblick auf den Klimaschutz und die Erhöhung der individuellen Spar-/Investitionsrate.
- Seien Sie nicht zu streng mit sich. Mal klappt das Sparen besser und mal weniger gut. Bei all den vorgestellten Tipps ist es dennoch wichtig hin und wieder richtig zu genießen – da, wo es eben geht. Und: oft ist Genuss gar nicht teuer – etwa bei selbst gemachten Produkten, die himmlisch schmecken oder einem guten Glas Rotwein mit dem/der Liebsten am heimischen Sofa.
Ihr Budget im Überblick
1. Haushaltsbuch erstellen:
Ermitteln Sie Ihre Ein- und Ausgaben für jeden Monat. Nutzen Sie eine Excel Tabelle oder eine Haushaltsbuch-App. Ermitteln Sie die monatlichen Einkünfte (Lohn/Gehalt, Kindergeld/Alimente, Zuschüsse usw.) sowie Ihre Fixausgaben (z. B. Miete, Strom, Abos, Versicherungen, Handy- und Internetkosten usw.). Seien Sie dabei penibel und prüfen Sie die letzten Kontoauszüge, um keine regelmäßigen Kosten zu vergessen. Planen Sie größere Zahlungen ein, die nicht monatlich, aber regelmäßig stattfinden (z. B. wenn eine Versicherung jährlich gezahlt wird) oder behalten Sie die jeweiligen Anteile je Monat ein. Tragen Sie wirklich jede Ausgabe ins Haushaltsbuch ein.
2. Budgets nach Kategorien zuteilen
Wenn Sie Ihre monatlich fixen Ausgaben von den monatlichen Einnahmen abziehen, erhalten Sie Ihr für Ausgaben zur Verfügung stehendes monatliches Budget. Dieses können Sie nun in kleinere Budgets nach Kategorien einteilen, etwa für Lebensmittel- und Drogerieeinkäufe, Kleidung und Freizeit (Liste natürlich beliebig erweiterbar). Legen Sie sich am besten für jeden Bereich eine Summe fest, die Sie pro Monat dafür maximal ausgeben möchten und versuchen Sie diese Summe nicht zu überschreiten. Sie können diese Minibudgets via App oder Liste planen, oder sich das entsprechende Bargeld in einzelne Kuverts stecken – so haben Sie immer einen Überblick über das noch zur Verfügung stehende Geld.
3. Gewünschten Sparbetrag gleich am Anfang des Monats weglegen und Notgroschen aufbauen
Wenn Sie Geld zum Sparen (für Ihren Notgroschen, für die Altersvorsorge und/oder eine größere Anschaffung) zur Seite legen wollen, empfiehlt es sich, dies bereits zu Beginn des Monats zu tun, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich etwas gespart wird, und falls es am Ende des Monats doch zu eng wird, haben Sie eine Rücklage, die sie im Notfall nutzen können.
Es ist sinnvoll sich einen Notgroschen (häufig wird die Höhe von drei Nettomonatsgehältern bzw. Monatseinnahmen empfohlen) aufzubauen. So hat man für schwierige Situationen und unvorhergesehene Ausgaben immer genügend Geld zur Hand und muss nicht teure Ratenzahlungen oder Kredite in Anspruch nehmen. Wenn Sie noch keinen Notgroschen haben, versuchen Sie diesen aufzubauen.
4. Barzahlung statt Zahlung mit Karte
Das hilft den Überblick über das im laufenden Monat noch zur Verfügung stehende Geld zu bewahren (besonders in Kombination mit der oben vorgestellten Kuvertmethode).
5. Einnahmen erhöhen
Machen Sie Ihre Steuererklärung/Arbeitnehmerveranlagung. Hier wartet für die meisten Geld, das nur eingesammelt werden muss. Wenn möglich versuchen Sie Ihr Gehalt durch eine Gehaltserhöhung zu erhöhen oder lukrieren Sie zusätzliche Einnahmen durch Verkäufe von nicht benötigter Kleidung, Büchern, Spielwaren oder sonstigen Gegenständen. Für manche kommt möglicherweise auch ein Job- bzw. Arbeitgeberwechsel oder die Annahme eines Nebenjobs in Frage.
6. Fixkosten senken
Mittel- bis langfristig können natürlich auch die monatlich wiederkehrenden Fixkosten gesenkt werden, etwa durch Vergleiche und Wechsel auf günstigere Verträge (z.B. bei Handy oder Versicherungen), Kündigungen (Abos) oder aber auch durch Umzug in eine günstigere Wohnung, Verkauf des Autos und Umstieg auf Öffis oder Carsharingangebote.
Monatliche Sparpotentiale
Lebens- und Genussmittel
- Machen Sie vor dem Einkauf einen Wochenplan und eine Einkaufsliste. Ein geplanter Großeinkauf pro Woche ist sparsamer als viele kleine Einkäufe, die jedes Mal zu Spontankäufen verführen.
- Gehen Sie nicht mit hungrigem Magen einkaufen und schreiben Sie sich eine Einkaufsliste, an die Sie sich streng halten.
- Nutzen Sie Angebote und richten Sie Ihre Menüplanung danach aus. Planen Sie so, dass Sie nach Möglichkeit nichts verschwenden oder wegwerfen.
- Verzichten Sie auf Coffee to go und unnötigen Pappmüll.
- Statt täglichem Jausenkauf beim Bäcker, kann man sich auch zu Hause eine gesunde und schmackhafte Jause vorbereiten, die viel günstiger ist.
- Wenn Sie Zeit haben, bauen Sie Ihre Koch- und Backkünste aus. Viele Lebensmittel sind selbst hergestellt viel günstiger als gekauft, etwa Brot, Kuchen oder Marmelade und verzichten Sie, wenn möglich, auch auf Fertigprodukte. Das ist meist nicht nur billiger, sondern auch gesünder.
- Kaufen Sie noch gute Lebensmittel, die bereits reduziert sind. Viele Lebensmittel sind länger haltbar als das Mindesthaltbarkeitsdatum. So kann auch der Lebensmittelmüll reduziert werden.
- Vor Geschäftsschluss sind ebenfalls in manchen Geschäften Lebensmittel billiger. Dies betrifft meist Gebäck sowie Obst und Gemüse.
- Verwerten Sie gekaufte Lebensmittel möglichst vollständig und versuchen Sie möglichst wenig wegzuwerfen. Nutzen Sie Apps wie „to good to go“ oder „Foodsharing“, um in Ihrer Nähe Lebensmittel zu retten und Geld zu sparen.
- Häufig sind größere Mengen runtergerechnet günstiger. Das nützt Ihnen aber nur, wenn Sie auch alles verwenden und nicht einen Großteil wieder wegwerfen. Viele Gerichte schmecken auch aufgewärmt oder können gut eingefroren werden.
- Bauen Sie Obst oder Gemüse selbst an. Wer keinen Garten oder Balkon hat, kann auch am Fensterbrett Kräuter und kleines Gemüse ziehen.
- Kaffee aus der Filtermaschine, French Press oder Espressokanne ist deutlich günstiger als Kapselkaffee und verursacht auch weniger Müll.
- Regionales und saisonales Obst bzw. Gemüse ist häufig billiger als importierte Ware bzw. Ware, die nicht Saison hat. Besuchen Sie Ihre lokalen Bauernmärkte – hier bekommen Sie meist noch günstiges Obst und Gemüse in sehr hoher Qualität.
- Bevorzugen Sie Leitungswasser statt Limonaden – Ihre Gesundheit und Ihre Geldbörse sowie Ihr Rücken werden es Ihnen danken.
- Eine Reduktion des Fleischkonsums freut Tiere und Umwelt und entlastet das Budget merklich. Selbst gekochte vegetarische Gerichte mit frischem Gemüse sind obendrein gut für die Gesundheit und können genauso gut schmecken.
- Das Rauchen zu reduzieren oder bestenfalls ganz aufzuhören, wird Ihr Budget merklich entlasten. Durch den positiven Effekt auf Ihre Gesundheit sparen Sie sogar doppelt. Ebenso hilft eine Reduktion des Alkohol- und Süßigkeitenkonsums auf mehrfacher Ebene. Probieren Sie es einfach mal aus.
Kleidung und andere Waren
- Vermeiden Sie auch hier Impulskäufe und kaufen Sie hochwertige Kleidung und Produkte, die länger halten.
- Bevor Sie neue Kleidung kaufen, prüfen Sie, ob Sie diese überhaupt benötigen. Meistens ist genug Kleidung im Schrank. Am besten räumen Sie dazu Ihren Schrank komplett aus und legen Sie alle Kleidungsstücke vor sich auf. Sie werden sehen, dass Sie viele Kleidungsstücke gar nicht tragen. Vielleicht entdecken Sie sie neu oder Sie können Sie verkaufen und so die Haushaltskasse aufbessern.
- Wenn Sie doch neue Kleidung benötigen, bevorzugen Sie hochwertige Secondhand Kleidung vor Neukäufen. Besuchen Sie Flohmärkte oder Secondhand Läden oder nutzen Sie entsprechende Apps und Portale für den Onlinekauf.
- Reparieren statt wegwerfen – dies gilt für Kleidung und Schuhe genauso wie auch für andere Produkte.
- Antizyklisch kaufen kann viel Geld sparen. Nach den Weihnachtsfeiertagen (oder anderen typischen Geschenktagen) sind einige Waren deutlich billiger als davor.
Haushalt
- Sparen Sie Wasser, in dem Sie es nicht während des Zähneputzens oder Händeeinseifens laufen lassen.
- Nutzen Sie den Geschirrspüler, wenn Sie einen haben. Er ist wasser- und energieschonender als der tägliche händische Abwasch.
- Nutzen Sie die Wasserspartaste am WC – wenn vorhanden.
- Nutzen Sie einen Duschsparkopf und versuchen Sie die Duschzeit so kurz wie möglich zu halten. Auch hier gilt am besten “Wasser ab” beim Einseifen.
- Der Wasserkocher kocht Wasser schneller und effizienter als Ihr Kochtopf. Nutzen Sie diesen, um Zeit und Energie zu sparen und füllen Sie das bereits kochende Wasser in den Kochtopf.
- Schalten Sie Geräte wie Fernseher oder Radio mittels speziellen Steckdosen mit An- und Ausschalter immer ganz aus und vermeiden Sie Stand-by.
- Drehen Sie das Licht ab, wenn Sie einen Raum verlassen.
- Schließen Sie Türen (vor allem in der Heizperiode).
- Stoßlüften statt Dauerkippen.
- Deckel beim Kochen spart Energie und sorgt für schnelleres Aufheizen im Topf.
- Oft kann auf das Vorwärmen des Backrohrs verzichtet werden. Nutzen Sie auch die Restwärme im Rohr und schalten Sie etwas vor Backende ab.
- Schalten Sie die Waschmaschine und die Geschirrspülmaschine nur voll ein oder nutzen Sie vorhanden Programme für halbe Ladung.
- Nutzen Sie die Energiesparprogramme bei Ihren Haushaltsgeräten.
- Kaufen Sie, wenn Sie ein Gerät ersetzen, ein möglichst energieeffizientes.
- Je niedriger die Temperatur, umso weniger Energie wird für das Warmwasser benötigt. Reduzieren Sie also die Wassertemperatur, wenn dies möglich ist.
- Lassen Sie Ihre Wäsche an der Luft trocknen, statt im Wäschetrockner. Das spart ebenfalls Energie, außerdem duftet die Wäsche herrlich, wenn sie im Garten hängen kann.
- Wer möchte, kann sich Putzmittel einfach, umweltschonend und günstig selbst herstellen. Im Internet oder entsprechender Literatur findet man dazu viele Rezepte.
- Auch Kosmetik- und Pflegeprodukte kann man zum Teil selbst herstellen. Für ein einfaches Körperpeeling kann man etwa Kaffeesatz verwenden. Olivenöl kann ebenso beigemischt werden und pflegt die Haut. Honig eignet sich als Lippenpflege.
Urlaub und in der Freizeit
- Auch zu Hause ist es schön und Ihre Wohnung kann im Nu zum Wellnessparadies werden.
- Entdecken Sie doch mal Ihre Stadt neu, anstatt zu verreisen.
- Wenn Sie verreisen, ist es außerhalb der Saison günstiger.
- Früher gebuchte Flüge sind häufig billiger. Auch für die Bahn gibt es (Frühbucher-) Angebote.
- Eine Ferienwohnung und Selbstversorgung im Urlaub ist meist günstiger als ein Hotel und tägliche Restaurantbesuche.
- Haben Sie schon einmal Camping probiert?
- Mit Freunden einen Film daheim ansehen oder einen Spieleabend veranstalten statt Kino und Kneipe, kann viel Geld einsparen.
- Gemeinsam kochen statt Restaurantbesuch ebenso. Wenn man sich hier im Freundeskreis abwechselt, a la „Das perfekte Dinner“ kommen hier viele schöne Gerichte zusammen und man kann sich immer wieder neu erfinden. Probieren Sie doch mal spezielle Themenkochabende.
- Selbstkochen ist jedenfalls deutlich günstiger als auswärts essen. Gerichte wie Pizza sind einfach selbst gemacht und werden zusätzlich eine Brise Urlaubsfeeling ins Haus bringen.
- Spazieren, Wandern oder Laufen können teure Fitnessstudioabos ersetzen, (besonders wenn diese gar nicht genutzt werden).
- Bücher können Sie gebraucht günstig erwerben oder in der Bibliothek ausleihen.
Auch wenn einige Tipps Ihnen sicher schon bekannt sind, hoffe ich, dass ich Ihnen den ein oder anderen neuen Impuls geben konnte.
Diese Auflistung ist natürlich noch mit vielen weiteren Möglichkeiten erweiterbar. Haben Sie einfach umsetzbare Spartipps, die hier nicht aufgelistet sind? Teilen Sie diese gerne in den Kommentaren mit uns.
Bilder von kalhh und Peter Stanic auf Pixabay
Daniela wurde 1986 in Wien geboren und arbeitet seit ihrem wirtschaftswissenschaftlichen Studium im Personalwesen. Aufgrund ihrer Freude an Literatur und der deutschen Sprache studierte sie zusätzlich Deutsche Philologie. Sie liebt Texte aller Art und schreibt neben sachlichen Business-Texten auch kreative und literarische Texte sowie über Alltags- und Verbraucherthemen.
Geld sparen ist auch Thema in meinem Blog Spare und Lebe, der noch ein wenig in den Kinderschuhen steckt. Dieser Artikel erscheint mir geradezu vorbildlich in Gestaltung und Inhalt.