poolwasser entsorgen

Wie man Poolwasser richtig entsorgt

Mit der Entsorgung des Poolwassers beschäftigen sich neue Poolbesitzer oft erst, wenn es an der Zeit ist. Die Frage, wie man mit dem Abwasser umgeht, ist allerdings gar nicht so einfach zu beantworten.

Das Poolwasser enthält nämlich typischerweise Desinfektionsmittel, Mittel zur Steuerung und Erhaltung des pH-Levels sowie Flockungsmittel. Biozide und andere Chemikalien dürfen allerdings nicht ohne Weiteres in Gewässer oder die Abwassersysteme eingeleitet werden.

Wer Poolwasser ablassen möchte, muss daher die rechtliche Lage zwingend beachten. Aufgeteilt auf verschiedene Richtlinien wird vorgeschrieben, was für Wasser entsorgt werden darf und auf welche Weise dies zu erfolgen hat.

Poolchemiekalien oder mit Chemikalien versetztes Schwimmbadwasser darf nur unter Beachtung bestimmter Verordnungen entsorgt werden oder müssen vor der Entsorgung aufbereitet werden.

Grenzwerte müssen beachtet werden

Im Falle von reinen Poolchemikalien ist eine Einleitung in die öffentlichen Schmutzwassersysteme komplett verboten. Übrig gebliebene Reste dürfen auch unter keinen Umständen versickern oder in anderen Gewässern “entsorgt” werden. Die nicht mehr benötigte Chemikalien sind als Sonderabfall an Sammelstellen der örtlichen Reinigungsdienste oder der Gemeinden abzugeben.

Poolbesitzer, die ihr Poolwasser auswechseln wollen, müssen bestimmte Grenzwerte beachten. Die Grenzwerte variieren von Region zu Region und müssen daher mit ihrem lokalen Wasserversorger abgestimmt werden. In der Regel gelten allerdings folgende Werte:

  • (Aktiv-)Chlorgehalt unter 0.05 mg / Liter
  • Ausgeglichener pH-Wert
  • Keine Algenbekämpfungsmittel (Algizide) oder andere Biozide enthalten

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf die Konzentration des Poolwasser und nicht auf die eingeleiteten Menge. Auch die unsachgemäße Versorgung nur kleiner Mengen von Schwimmbadwasser, das mit Chemikalien versetzt wurde, kann Strafen nach sich ziehen.

Poolwasser entsorgen – Die richtige Vorgehensweise

Einige Spezialisten schwören darauf, dass Poolwasser einfach langsam über Nacht ablaufen zu lassen. Dass das nicht die richtige Vorgehensweise ist, sollte jedem klar sein. Statt der Menge des Schwimmbadwassers ist die Konzentration entscheidend. Wasser mit hohem Chloranteil fügt dem Boden und der Vegetation erhebliche Schäden zu. Die Menge spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Tatsächlich gibt es ein sichere Vorgehensweise, die auf die meisten Swimming Pool anwendbar ist:

Mindestens eine Woche bevor das Wasser abgelassen werden soll, wird zunächst das regelmäßige Chloren eingestellt. Der Sinn und Zweck ist es, den Chlorgehalt auf unter 0,5 mg pro Liter zu senken, sodass das Poolwasser nur noch leicht mit Chlor versetzt ist.

Behandlungen mit Algenbekämpfungsmitteln oder Überwinterungsmitteln sind ebenfalls einzustellen. Warum auch Geld für Chemikalien ausgeben, wenn das Wasser sowieso bald entsorgt wird?

Die dritte Komponente ist das Steuern des pH-Wertes. Mit den Mitteln pH-Plus oder pH-Minus kann der pH-Wert ganz einfach erhöht bzw. gesenkt werden. Beide Mittel sind in flüssiger Form, in Pulverform und als Granulat erhältlich.

Der allgemeine Leitsatz ist: “Der pH-Wert muss ausgeglichen sein.”

Die genauen Grenzwerte für den pH-Wert müssen Sie allerdings beim Betreiber Ihres lokalen Abwassersystems erfragen.

Aber selbst Reines Regenwasser liegt mit einem pH-Wert von 5,5 bis 5,7 im sauren Bereich. Der pH-Wert des Schwimmbadwassers muss daher ebenfalls nur ungefähr ausgeglichen sein und nicht zwangsweise dem Idealwert für Swimming Pools von 7 bis 7,4 entsprechen.

Vor dem Entsorgen wird dann das Poolwasser untersucht, um sicherzustellen, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Wenn der Chloranteil zu hoch ist oder noch Algizide im Wasser nachgewiesen werden, gilt es noch länger abzuwarten. Eine (kostspielige) Alternative wäre das Verdünnen des Poolwassers. Ein zu hoher pH-Wert kann hingegen innerhalb weniger Minuten durch die Hinzugabe von pH-Minus bezeihungsweise pH-Plus korrigiert werden.

Poolwasser regelmäßig testen

Nachdem Sie weitere Chemikalien hinzugefügt haben, sollten Sie erneut das Poolwasser testen. Nutzen Sie dafür am besten Teststreifen oder einen Testgefäß mit Reagenztabletten. Erst wenn alle Werte in Ordnung sind, beginnen Sie mit dem Ablassen des Wassers.

Suchen Sie sich dafür einen Gartenschlauch und schließen diesen an das Abwasserventil an. Das Poolwasser ist möglichst breitflächig auf einem bewachsenen Teil ihres Grundstücks zu verteilen.

Hinweis: Die Kraft des Wasser bekommen Poolbesitzer beim Ablassen des Wasser richtig zu spüren. Wer das Poolwasser an nur einer Stelle austreten lässt, zerstört sich schnell den Boden, weil sich rasch eine große Rinne bilden wird.

Erfüllt das Poolwasser die gesetzlichen Bestimmungen, ist es für die Vegetation ungefährlich. Sie können das Wasser daher auch zum Gießen ihrer Pflanzen nutzen oder gleich an einen Rasensprenger anschließen.

Verfahren zur chemikalienfreien Reinigung des Schwimmbadwassers sind aktuell im Kommen. Die Mehrzahl der Poolbesitzer setzten hingegen weiterhin auf klassische Desinfektionsmittel wie Chlor oder Brom sowie weitere Mittel, um Ihren Pool zu reinigen und frei von Verschmutzungen und Fremdkörpern zu halten. Unter Beachtung der geltenden Regelungen zur Entsorgung des Poolwassers ist allerdings auch eine Nutzung dieser Swimming Pools möglich, ohne die Umwelt zu belasten.

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Foto: pixabay.com

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