So schädlich manche Arten von Insekten für den Menschen auch sein mögen, jede Art ist ein Teil des Ökosystems. Gift gegen sie einzusetzen kann nicht nur nutzlos sein, sondern auch für den Menschen selbst gefährlich werden. Die meisten Gifte schaden Menschen und Haustieren mehr als den Schädlingen selbst. Giftfreie Alternativen zur Schädlingsbekämpfung sind daher beliebt und gern gesehen. Allerdings ist es hier immer wichtig im Einzelfall abzuwägen, ob der Einsatz von Insektiziden sinnvoll und notwendig ist. Im Folgenden werden die wichtigsten Methoden aufgezählt.
Ein großes Problem ist, dass das Ungeziefer vor allem dort ist, wo es gefährlich sein kann, Gifte oder Insektizide einzusetzen. Darunter fallen Orte wie das Schlafzimmer, das Kinderzimmer, aber auch Altenheime, Krankenzimmer oder Reha Einrichtungen. Besonders im Krankenhaus halten sich Menschen auf, deren Immunsystem stark geschwächt ist. In einem solchen Umfeld sollte unbedingt auf eine giftfreie Methode der Schädlingsbekämpfung zurückgegriffen werden.
Nachhaltiger Erfolg mit alternativen Methoden
Davon abgesehen profitiert die Umwelt von einem solchen Vorgehen. Alternative Methoden beschränken sich auf den Einsatzort und hinterlassen keine Rückstände. Eine solche giftfreie Methode ist Hitze. Sie eignet sich insbesondere für Schädlinge, die in die kleinsten Winkel und Ritzen passen und sich dort oft über einen sehr langen Zeitraum verstecken. Dabei setzt man je nach Raumgröße mindestens zwei spezielle Öfen ein, welche eine konstante Temperatur von ca. 55 ° Celsius aufrechthalten. Geht das über 24 Stunden, dann sollte das dem Befall ein Ende setzen. Mithilfe spezieller Messgeräte lässt sich die Temperatur auch in schwer zugänglichen Stellen wie hinter Schränken prüfen und gegebenenfalls anpassen. Ein weiterer Vorteil der sogenannten Hitzeentwesung ist, dass nur eine einzige Bekämpfungsmaßnahme notwendig ist, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
Auch Dampf eignet sich hervorragend, um Ungeziefer zu bekämpfen. Er schafft es wie Hitze, in jeden Winkel des Raums einzudringen und wirkt effektiv gegen die Schädlinge. Umgekehrt vertragen die Tiere auch starke Kälte nicht gut. Künstlicher Schnee, welcher eine Temperatur von -78° Celsius erreicht, zeigt große Wirkung. Anschließend kommen dann noch diverse mechanische Verfahren zum Einsatz, um dem Befall ein Ende zu setzen.
Der Kammerjäger setzt aber auch noch andere Methoden ein wie zum Beispiel die Kieselgur. Dabei verwendet er fossile Algen, denn diese können die Fettschicht der Schädlinge beschädigen und das führt dann zum Absterben des Insekts ganz ohne die Anwendung von schädlichen Chemikalien.
Funkfallen, Lichtfallen und mehr
Daneben gibt es auch noch diverse Fallen wie etwa Lichtfallen, die sehr wirksam sind. Das UV-Licht wirkt anziehend auf die Schädlinge und lockt sie so in die Falle. Zusätzlich gibt es auch die klassischen Schlag- und Lebendfallen und die neue SMART-Trap. Das sind vollautomatische Funkfallen, die ebenfalls eine giftfreie Bekämpfung des Ungeziefers ermöglichen und gleichzeitig ein digitales Monitoring abbilden.
Eine weitere Möglichkeit der giftfreien Insektenbekämpfung ist der Einsatz von Pheromonen. Diese Erkennungs- und Sexuallockstoffe werden von den Tieren schon in geringster Konzentration wahrgenommen und damit lassen sich die Schädlinge zuverlässig anlocken. Der Profi wendet sie im Rahmen der direkten Bekämpfung an, wie zum Beispiel dem Fangen des Schädlings in einer Köderfalle, aber auch bei der Überwachung und Prognose.
Zuletzt kann man Schädlinge auch mit ihren natürlichen Feinden bekämpfen und den Befall so beenden. Diese Nützlinge sind zum Beispiel Spinnen oder andere Insekten, welche die Schädlinge fressen. Dazu gehören natürlich auch Katzen. Sie jagen Mäuse und sorgen dafür, dass diese nicht in die Vorratsräume gelangen. Insektenfressende Vögel können auch bei der Schädlingsbekämpfung helfen. Für sie lassen sich Nistkästen anbringen.
Auch Pflanzen können Schädlinge effektiv abwehren. Muskatellersalbei als Jauche zubereitet hilft gut gegen das Ungeziefer. Ebenso können diese den Duft der Zwiebel oder die ätherischen Öle des Lavendels nicht vertragen. Es gibt also eine große Auswahl an giftfreien Methoden zur Schädlingsbekämpfung, welche sowohl Menschen als auch Umwelt schonen.
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Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern im Teeniealter.