Konservieren, marinieren oder Sous-vide-Garen: Vakuumiergeräte lassen sich flexibel einsetzen und gehören in die moderne aber vor allem nachhaltige Küche. Denn übriggebliebene Lebensmittel müssen nicht entsorgt werden. Diese lassen sich stattdessen haltbar machen und gut geschützt im Kühlschrank oder im Eisfach aufbewahren. Alle Informationen rund um das Vakuumiergerät, hält der nachfolgende Beitrag bereit.
Das Wichtigste in Kürze
Lebensmittel lassen sich mit einem Vakuumiergerät luftdicht verschließen
Mit einem Vakuum werden Lebensmittel konserviert
Ein Vakuumiergerät eignet sich auch zum Sous-vide-Garen
Eine Vakuumregulierung ermöglicht das Konservieren von empfindlichen Lebensmitteln
Warum werden Lebensmittel vakuumiert?
- Geschmack bleibt erhalten
- Produkt wird frisch gehalten
- Haltbarkeit wird verlängert
- Vor Feuchtigkeit schützen
- Schutz vor Gefrierbrand
- Vorgekochtes konservieren
Viele Lebensmittel sind schnell verderblich. Werden diese zu lange gelagert oder falsch aufbewahrt, machen sich schnell unerwünschte Schimmelpilze breit. Um die Nahrungsmittel zu schützen und ihre Haltbarkeit zu verlängern, können diese eingefroren, getrocknet oder eingeschweißt, beziehungsweise vakuumiert werden. Beim Vakuumieren wird Keimen und Pilzsporen der Sauerstoff entzogen, weshalb diese sich nicht ausbreiten können.
So funktioniert der Vakuumierer
Das Gerät arbeitet mit einer Pumpe, welche dafür sorgt, dass die Luft im Beutel abgesaugt wird. Die Art der Pumpe entscheidet darüber, ob sich ein höherer oder niedriger Unterdruck erzeugen lässt. Hierbei gilt es allerdings zu wissen, dass kein Gerät ein 100-prozentiges Vakuum erreicht. Das Maximum liegt in der Regel bei ca. 80 Prozent. Das ist darauf zurückzuführen, dass es für den Vakuumierer umso schwieriger wird gegen den Außendruck zu arbeiten, je höher das Vakuum ansteigt. Pumpen und Dichtungen kommen dabei an ihre Grenzen, weshalb es selbst gute Geräte kaum über ca. 90 Prozent Unterdruck schaffen. Das mag zwar nach keinem großen Unterschied klingen, allerdings wird die vorhandene Restluft im Vergleich zu 80 Prozent noch einmal um die Hälfte reduziert. Damit wird die Haltbarkeit weiter optimiert und es lässt sich ein besseres Sous-vide-Garergebnis erzielen.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Vakuumiergeräten. Die deutlich teureren Kammervakuumierer sind in der Gastronomie weit verbreitet, während Balkenvakuumierer häufiger in Privathaushalten zu finden sind. Der Balkenvakuumierer ist mit einer stärkeren Pumpe ausgestattet. Hochpreisige Modelle schaffen es auf bis zu ca. 99 Prozent Vakuum. Im Gegensatz zum Balken- oder auch Außenvakuumierer, wird die Luft nicht direkt aus dem Beutel gesaugt. Stattdessen wird das Vakuum in einer Kammer erzeugt. Das bedeutet, dass alles vakuumiert wird, was sich in dieser Kammer befindet. Das gilt auch für Flüssigkeiten. Diese können in einem herkömmlichen Gerät mit Balken nicht vakuumiert werden, da sie mit der Luft abgesaugt würden.
Sowohl Kammer- als auch Außenvakuumierer verschließen den Beutel mit einem Hitzedraht. Die Schweißnaht sorgt dafür, dass der vakuumierte Beutel dicht bleibt. Hierbei bedarf es etwas Übung im Umgang mit den Beuteln. Grundsätzlich gilt: Mit Lebensmittelresten kontaminierte Ränder von wiederverwendeten Beuteln, können die Schweißnaht negativ beeinflussen. Es gibt Modelle, welche in Bezug auf das Verschließen optimiert wurden. Beispielsweise mit besonders starken oder doppelten Schweißnähten. Einige wenige Modelle erzeugen sogar drei Schweißnähte.
Welche Vorteile hat ein Vakuumierer?
Zu den offensichtlichsten Vorteilen gehört die Eigenschaft Oxidationsprozesse und Bakterienwachstum einzudämmen, um die Haltbarkeit von verderblichen Lebensmitteln zu verlängern. Die Haltbarkeit wird grundsätzlich mit einem Vakuum gesteigert: Im Kühlschrank, im Eisfach und sogar bei Zimmertemperatur. Die längste Haltbarkeit lässt sich bei gefrorenen Lebensmitteln erzielen. Das Vakuum schützt gleichzeitig vor unerwünschtem Gefrierbrand. Die Haltbarkeit lässt sich übrigens auch bei verpackten Lebensmitteln wiederherstellen. So können beispielsweise angebrochene Kaffee- und Nudelverpackungen luftdicht verschlossen und dadurch länger haltbar gemacht werden.
Vakuumbeutel: Das gibt es zu beachten
Ebenso wie die Vakuumierer, werden auch die Beutel in unterschiedlichen Größen angeboten. Deshalb sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass die Beutel zum Gerät passen. Außerdem ist es ratsam, auf die Qualität der Beutel zu achten. Hochwertige Produkte kommen ohne Weichmacher aus. Wer das Sous-vide-Garen anstrebt, sollte außerdem darauf achten, dass die Beutel kochfest und für die Nutzung in der Mikrowelle geeignet sind. Die wichtigsten Eigenschaften von Vakuumbeuteln nachfolgend im Überblick:
Vakuumbeutel einfrieren
Lebensmittel die vakuumiert wurden, haben in der Gefriertruhe eine verlängerte Haltezeit. Darüber hinaus schützt der Beutel Fisch, Fleisch und Geflügel vor Gefrierbrand. Und nicht zuletzt lässt sich auch der Geschmack mittels Vakuums schützen.
Vakuumbeutel wiederverwenden
In der Regel lassen sich Vakuumierbeutel in der Spülmaschine reinigen. Das betrifft sowohl Marken-, als auch No-Name-Produkte. Dadurch können die Vakuumbeutel ein zweites oder drittes Mal verwendet werden, um Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen.
Vakuumbeutel ohne Weichmacher
Dabei handelt es sich um eine chemische Substanz, welche dafür sorgt, dass formstabilen Materialien elastischere Eigenschaften verliehen werden. Weichmacher sind Bestandteil vieler Kunststoffverpackungen. Zu den bekanntesten Weichmachern gehört Bisphenol A (BPA). Der gesundheitsgefährdende Stoff beeinträchtigt insbesondere den Hormonhaushalt, weshalb Fruchtbarkeitsprobleme die Folge sein können. Vieler Hersteller haben inzwischen darauf reagiert und fertigen Vakuumbeutel ohne BPA an. Zwar sind diese Produkte etwas teurer, dafür schonen sie unsere Gesundheit und können wiederverwendet werden.
Wo kann ich ein Vakuumiergerät kaufen?
Wer ein teures Profigerät ins Auge fasst, sollte im Fachgeschäft oder in einem Metzgereibedarfshandel vorbeischauen und dort eine entsprechende Beratung in Anspruch nehmen. Außerdem kann man auch im Internet fündig werden. Auf https://www.vakuumiergeraettest.de/ werden einige Vakuumiergeräte präsentiert.
Foto: Culifino / Amazon.de
Matthias erstellt, betreibt und vermarktet schon seit dem Jahre 2000 diverse Blogs und Webseiten. Die meisten davon drehen sich um Verbraucherthemen sowie Produkttests, Aktien, Börse und Tipps zum Geld sparen.
Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern im Teeniealter.