In Zeiten von Corona mussten viele auf den sonnigen Urlaub im Ausland verzichten. Wer schnell handelte, konnte sich einen der begehrten Aufstellpools für den Garten kaufen.
Die Aufstellpools sind günstig, für Laien einfach zu montieren und brauchen nur wenig Platz im Garten, ohne ein großes Loch mit dem Bagger ausheben zu müssen. Woran die meisten aber nicht gedacht haben, ist die notwendige Poolpflege in so einem Pool. Die mangelnde Poolpflege resultierte in trübem Poolwasser in dem niemand baden möchte.
Und was macht man in so einer Situation? Richtig, man sucht verzweifelt auf Google und in Foren nach Tipps wie man das trübe Poolwasser wieder klar bekommt.
Leider findet man nur wenig hilfreiche Informationen und wenn man etwas findet, dann heißt es immer, dass man noch mehr Chlor in den Pool kippen und zusätzliche Mittel für die Poolpflege kaufen soll.
Das sind alles extra Kosten für die Wasseraufbereitung und außerdem kann eine falsche Anwendung gesundheitsschädlich sein.
Welche Mittel brauchen Sie als Verbraucher wirklich, um Ihren neu erworbenen Pool auch im nächsten Jahr sauber zu halten und worauf können Sie verzichten?
Die Säulen einer guten Poolpflege
Wenn Sie als Verbraucher langfristig denken, dann sollten Sie von Anfang an den Pool richtig pflegen, um Kosten zu sparen. Schließlich kostet eine nachträgliche Reinigung des trüben Poolwassers mehr als die Grundpflege.
Im Grunde ist es einfach einen Pool sauber zu halten. Dazu muss man sich immer die 3 Säulen der Poolpflege ins Gedächtnis rufen.
- Manuelle Reinigung: Die Reinigung des Pools mit einem Poolsauger.
- Pooltechnik: Aufbereitung des Wassers mit der Filteranlage und mit dem Skimmer.
- Wasserwerte: Optimierung der verschiedenen Parameter im Pool mit chemischen Mitteln.
In den folgenden Kapiteln finden Sie eine ausführliche Erklärung.
Die manuelle Poolreinigung
Wer einen Pool hat, der muss körperlich fit sein, um diesen manuell zu reinigen. Wird das Poolbecken nicht alle 2 Tage geschrubbt und abgesaugt, dann bilden sich Algen und Bakterien, die für Sie als Nutzer gefährlich sind.
Dazu eignet sich eine klassische Beckenbürste, die über eine Teleskopstange verwendet wird. Aber Achtung: In einem Folienpool sollten Sie keine Bürste mit Stahlbürsten nutzen, um Schäden zu vermeiden. Eine klassische Bürste reicht hier vollkommen aus und kostet im Schnitt etwas weniger.
Wobei Sie aber nicht sparen sollten, ist die Teleskopstange. Diese können leicht brechen und sind im nächsten Schritt für die Verwendung eines Pool Bodensauger notwendig – Mehr zum Pool Bodensauger können Sie unter dem Link auf Poolsaugertest.de nachlesen.
Mit dem Poolsauger werden Ablagerungen vom Boden wie z.B. Algen, Sand, Insekten etc. abgesaugt und so eine Bildung von Eintrübungen im Pool rechtzeitig verhindert.
Für den Betrieb ist allerdings eine Poolpumpe notwendig, über die Sie im nächsten Kapitel mehr erfahren können.
Was aber, wenn Sie in Ihrem kleinen Pool keine Pumpe nutzen? Müssen Sie dann extra eine kaufen? Jain!
Eine Pumpe im Pool ist immer gut, aber wenn Sie z.B. nur ein kleines Planschbecken haben und den Boden absaugen wollen, dann können Sie einfach einen akkubetriebenen Poolsauger nutzen – Diese kosten mittlerweile fast genau so viel wie klassische Pool Bodensauger.
Anders sieht es jedoch aus, wenn Sie ein großes Becken haben und diesen manuell absaugen müssen. Hier wäre ein automatisierter Poolsauger die richtige Wahl. Dabei können Sie zwischen einem automatisierten Poolsauger wählen, der über die Poolpumpe läuft, oder einem elektrischen Poolroboter.
Fazit: Wenn Sie als Verbraucher sparen wollen, dann reicht ein normaler Poolsauger aus. Sie brauchen nicht wirklich einen Poolroboter, wenn Sie körperlich fit sind und die Zeit für die Poolreinigung haben.
Welche Pooltechnik ist im Pool notwendig?
Für den Betrieb einer Poolanlage ist eine gewisse Technik notwendig.
- Das wäre die Poolpumpe, die für die Wasserumwälzung sorgt.
- Eine Filteranlage für die Aufbereitung des Wassers.
- Der Pool Skimmer der zusätzlich die Wasseroberfläche reinigt.
Die Poolpumpe
Die Poolpumpe muss von der Leistung stimmen und auf das Beckenvolumen angepasst sein. Andernfalls verbrauchen Sie unnötig viel Strom und es kommt zu einer teilweisen Trübung im Pool.
Wenn Ihre Pumpe das Wasser im Becken innerhalb von 6 bis 8 Stunden komplett umwälzen kann, dann haben Sie eine optimale Poolpumpe verbaut. Die Wasserumwälzung innerhalb von 6 bis 8 Stunden ist nämlich eine Grundvoraussetzung für klares Wasser.
Oft werden komplette Pool-Sets mit einer zu schwachen Pumpe verkauft, um die Preise senken zu können. Im Gegenzug zum günstigen Einkaufspreis tragen Sie als Verbraucher die hohe Stromrechnung und haben zusätzlichen Stress mit den auftretenden Problemen im Wasser zu kämpfen.
Die Filteranlage im Pool
Eine leistungsstarke Pumpe reicht jedoch nicht aus. An diese muss eine Filteranlage zwischengeschaltet werden, bevor das Wasser zurück ins Becken fließt.
Die zwei gängigsten Filteranlagen für den Pool sind Kartuschenfilter oder die große Sandfilteranlage.
Für kleine Aufstellbecken reicht ein Kartuschenfilter meistens aus, um das Wasser zu filtern. Die großen Sandfilteranlagen sind deutlich gründlicher bei der Wasseraufbereitung, kosten aber im Einkauf auch etwas mehr.
Welche Filteranlage Sie am Ende nutzen, liegt an Ihrer persönlichen Präferenz. Wobei hier erwähnt werden muss, dass sich langfristig der Kauf einer Sandfilteranlage immer lohnt.
An den Sandfilteranlagen verdienen die Verkäufer nicht viel. Die Haupteinnahmequelle bildet das Filtermedium in der Filteranlage. Denn hier kann man neben klassischem Filtersand, Filterglas oder moderne Filterbälle verwenden.
Oft versuchen die Verkäufer teure Filterbälle an Laien zu verkaufen, aber im Grunde ist dieses Filtermedium schlechter als der Filtersand. Deswegen sollten Sie immer – falls möglich – zum günstigen Filtersand greifen.
Zu erwähnen bleibt noch: Die Sandfilteranlage ist deutlich umweltfreundlicher als der Kartuschenfilter. Grund dafür ist, dass die Kartuschen aus Plastik bestehen und in regelmäßigen Abständen komplett ausgetauscht werden müssen. Wem die Umwelt am Herzen liegt, der verwendet den natürlichen Filtersand.
Der Pool Skimmer
Pool-Experten raten grundsätzlich zu einer Verwendung eines Pool Skimmer.
Der Skimmer wird am Beckenrand angebracht und an das Filtersystem zwischengeschaltet. Durch den Skimmer fließt das Wasser von der Oberfläche ab und wird weiter zur Sandfilteranlage geleitet.
Mit der Verwendung des Pool Skimmer wird die Wasseroberfläche von treibendem Schmutz bereinigt, wie z.B. Pollen, treibendes Laub, Gras und Insekten.
Man rechnet alleine durch die Verwendung eines Pool Skimmer mit einer Kostensenkung von Poolchemie um ca. 20 %. Außerdem eignet sich der Pool Skimmer bestens dazu, um ein Flockmittel im Pool anzuwenden.
Oft wird neben dem Skimmer auch zu einem Dosierschwimmer (Floater) geraten. Der Floater ist aber nicht zwingend in allen Swimming-Pools notwendig. Werden die Tabletten im PVC Pool mittels eines Floater verwendet, dann kann es zu Bleichflecken kommen. Deswegen ist gerade in PVC Pools der Skimmer die richtige Wahl, um Chlortabletten im Wasser aufzulösen.
Poolchemie für die Wasserwerte
Einen Pool kompletten ohne Poolchemie zu betreiben ist möglich und gerade im Trend.
Aber wenn Sie einen kleinen Aufstellpool haben, dann kann das rein aus technischer Sicht schwierig sein. Außerdem kosten entsprechende Anlagen, die aufeinander abgestimmt sein müssen, nicht gerade wenig.
Das ist aber ein anderes Thema und wir fokussieren uns auf die klassische Wasseraufbereitung im Pool mittels Poolchemie.
Desinfektionsmittel im Pool
Das Wasser im Pool muss laufend desinfiziert werden, um eine gefährliche Bildung unterschiedlicher Bakterien und Algen zu verhindern.
Hier hat sich vor allem das Chlor als bewährtes Mittel erwiesen. Man muss nur bei der Anwendung von Chlor beachten, dass der Chlorgehalt zwischen 0,3 bis max. 1,5 mg/l liegt – Alles drunter oder drüber ist falsch!
Eine Alternative zum Chlor wäre Broom, aber das Broom ist deutlich teurer. Und was viele Verkäufer nicht erwähnen ist, dass Broom von der Wirkung schwächer ist als Chlor.
Die echte Alternative zum Chlor wäre Aktivsauerstoff – Angenehmer kann man nicht baden. Aber auch hier ist mit extra Kosten zu rechnen, die sich für den Einsatz in großen Poolbecken nicht rechnen.
Bleiben Sie einfach beim klassischen Chlor und vermeiden Sie eine Mischung unterschiedlicher Mittel, wie es oft in Foren geraten wird. Im schlimmsten Fall hebt sich die Wirkung der Desinfektionsmittel gegenseitig auf und es kommt zu Eintrübungen im Pool.
Was Sie aber bei der Verwendung von Chlor nicht unbedingt benötigen ist Cyanuridsäure. Das Mittel dient als Stabilisator und ist im Di-Chlor und Tri-Chlor bereits enthalten. Sie brauchen die extra Cyanuridsäure, wenn Sie ein nicht-stabilisiertes Chlor verwenden.
Mittel für die Wasserbalance
Die Desinfizierung des Poolwasser ist nur ein weiterer Schritt in die richtige Richtung bei der Poolpflege.
Sie müssen neben der Verwendung von Chlor unbedingt folgende Parameter regelmäßig kontrollieren und unter Umständen nachbessern.
- pH-Wert: Der pH-Wert sollte im Pool bei 7,2 bis 7,6 liegen. Hier ist eine tägliche Messung mittels Teststreifen ausreichend. Mit einem pH-Plus und pH-Minus (Granulat) können Sie den Wert entsprechend korrigieren.
- TA-Wert: Der TA-Wert bestimmt die Säurekapazität im Pool und muss idealerweise zwischen 80 – 120 mg/l liegen. Eine Messung 1x/Monat mittels Testtabletten ist ausreichend.
- Calciumhärte: Wenn Sie keinen Kalk im Pool haben wollen, dann ist die Einhaltung des Calciumgehalts zwischen 200 und 400 mg/l notwendig. Auch hier reicht es aus, wenn Sie die Werte 1x/Monat messen.
Gerade der optimale pH-Wert ist wichtig im Poolwasser und dementsprechend kosten die Mittel für die Optimierung. Sie sollte immer hochwertige Poolchemie verwenden, aber wenn Sie bedenken, dass das pH-Minus nur eine Säure ist, dann könnten Sie theoretisch auch günstige Essigsäure oder Zitronensäure verwenden, um den pH-Wert zu senken.
Was Sie aber unter keinen Umständen verwenden sollten, ist Vitamin-C für die Beseitigung von Eintrübungen im Pool. Das Vitamin-C hat nur einen rein kosmetischen Effekt und beseitigt nicht wirklich die Eintrübungen.
Foto: pixabay.com
Matthias erstellt, betreibt und vermarktet schon seit dem Jahre 2000 diverse Blogs und Webseiten. Die meisten davon drehen sich um Verbraucherthemen sowie Produkttests, Aktien, Börse und Tipps zum Geld sparen.
Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern im Teeniealter.