online dating aber nicht unbedingt gratis

Kostenfalle Online-Dating

Warum als Single vor die Tür gehen, in Parks, Clubs oder an die Supermarktkasse? Der Partner für die Nacht oder für’s Leben könnte schon ganz in der digitalen Nähe warten. Online-Dating ist das Geheimrezept für das kleine oder große Glück und der Trend ist ungebrochen.

Der Markt boomt und die Anbieter gehen mit verschiedenen (Geschäfts-)Modellen an den Start. Geschäft, denn dahinter stecken Unternehmen, die darauf angewiesen sind, mit ihren Dienstleistungen Geld zu verdienen. So kann die Suche nach der Liebe des Lebens schnell zur Kostenfalle Online-Dating werden.

Das Herz verschenken. Online, aber nicht unbedingt gratis.

Auf dem deutschen Markt gibt es hunderte Anbieter, die die Liebe zwischen den Menschen als Geschäftsmodell entdeckt haben. Zumindest auf den zweiten Blick. Auf den ersten Blick durch die rosarote Brille vermitteln alle den Traumpartner oder die Traumpartnerin, teilweise in 11 Minuten, für das ganze Leben.

Hat sich ein Liebeshungriger eine der Partnerbörsen für sein Glück ausgesucht, ist im ersten Schritt noch keine Rede davon, wie viel die Liebe hier kostet. Vor allem steht die, natürlich kostenfreie, Anmeldung unter Angabe persönlicher Daten.

Daraufhin wird ein Profil angelegt, mit dem die persönlichen Daten noch mit Vorlieben, Gewohnheiten, Wünschen und Fotos bereichert werden. Das ist für den Anmelder eventuell nervig, alle Angaben zu machen. Für den Anbieter ist das schon von großem Wert, weil sich die persönlichen Daten gleich mit weiteren Details verknüpfen lassen.

Schnell noch die Haken setzen, zum Beispiel, dass man mit der Verarbeitung der Daten einverstanden ist, Geschäftsbedingungen, etc. Ohne diesen Haken kommt keiner weiter und somit auch nicht zur großen Liebe. Wenn alles bestätigt ist, ist der User in den meisten Fällen schon stolzer Besitzer eines Basis-Accounts auf einer der Partnervermittlungsseiten. Los geht’s mit dem kostenlosen Dating.

Registrierung beendet, auf ins Abenteuer.

Nach den Formalien können sich die liebesshungrigen Singles nun auf die Reise durch das Portal machen, um ein Date für eine spannende Nacht oder für ein gemeinsames Leben zu finden. Kurz durch die Seite klicken, Bereiche kennenlernen, verstehen und dann mit der Partnersuche beginnen.

Doch oft stellt sich am Punkt des Übergangs zwischen den ersten Schritten im Portal und der seriösen Suche nach einem Date bereits die erste Ernüchterung ein. Bei kostenlosen Singlebörsen können Nutzer kostenlos Single bleiben, doch um nicht mehr Single zu sein, sollte dann schon Geld fließen.

Gerade die big player schalten in der Basisversion, die ebenfalls kostenloses Dating verspricht, grundlegende Funktionen gar nicht erst frei. Erst wenn der Nutzer die Basisversion in eine kostenpflichtige Abonnementversion umwandelt. Bei Elitepartner und Parship ist es in der Standardvariante nicht möglich, sich Fotos anderer Singles anzusehen oder Nachrichten zu versenden. Soweit logisch. Jemand, den ich nicht sehe, brauche ich auch keine Nachricht schicken. Am Single-Dasein ändert das leider nichts, wenn der noch nicht Verliebte nicht nur sein Herz, sondern auch seinen Geldbeutel öffnet.

Bei Friendscout können sich Nutzer Bilder anderer Singles ansehen, aber nur mit ihnen kommunizieren und Nachrichten schreiben, wenn sie telepathische Fähigkeiten besitzen oder, wer hätte es gedacht, ein kostenpflichtiges Abo abschließen.

In 11 Minuten verlieben, aber 12 Monate Mitglied.

Wer sich wirklich verlieben möchte und einen Partner an seiner Seite sucht, der muss auch ein bisschen dafür tun. Früher gingen die Singles in die Kneipe oder zu Parties. Heute wird der Gang nach draußen eingespart, jedoch gegen eine entsprechende Gebühr.

Es gilt, die kostenfreie Basisversion zu verlassen und mittels Abo voll in die Offensive zu gehen. Mit Abschluss des Abos werden alle Funktionen freigeschaltet und es kann los geflirtet werden. Wer nicht sofort einen Vertrag abschließt, wird selbstverständlich regelmäßig per Email daran erinnert. Gerne auch in Kombination mit von Email zu Email steigenden Rabatten und sinkenden Fristen. Das spricht nicht nur Singles, sondern auch Schnäppchenjäger an. Alles kein Problem, der Haken zur Weiterverwendung der eingegeben Daten war schnell gesetzt.

Ist das Abo abgeschlossen, sollte der Nutzer die Laufzeit im Auge behalten, denn geht die Kündigung zu spät ein, verlängert sich das Abo automatisch. Egal ob Single oder nicht, die Mitgliedschaft bleibt erhalten und die monatlichen Abbuchungen vom Konto gehen weiter. Zur Freude des Dienstleisters. Wer es also schafft, sich nach 11 Minuten bereits zu verlieben, zahlt trotzdem noch Monate weiter. Sicher nur für den Fall, dass das Single-Dasein zurückkehrt und die Suche von vorn beginnt.

Probier’s mal … mit Zahlbarkeit!?

Eine weitere beliebte Masche im Bereich der kostenlosen Singlebörse ist die Probemitgliedschaft. Eigentlich eine super Idee, da der Markt für kostenloses Online-Dating groß ist und die Anbieter vielzählig. Warum dann auf diesem Wege nicht erstmal eine Single-Börse gratis testen, um zu probieren, ob Handling und Angebot für den jeweiligen Nutzer passen? Doch Vorsicht bei den kostenfreien Probemitgliedschaften.

Einige sind nur solange kostenlos, bis der Nutzer diese beendet. Grund hierfür ist ein Passus in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter, der sich „Wertersatz“ nennt. Verträge, die online geschlossen werden, unterliegen generell einem 14-tägigen Widerrufsrecht. Ist der Nutzer nicht zufrieden, widerruft er den Vertrag innerhalb von 14 Tagen und ist zumindest diese Sorgen los.

Die Wertersatzregelung besagt jedoch, dass der Dienstleister, die kostenlose Singlebörse, ein Anrecht auf eine Vergütung der erbrachten Leistungen hat. In dem Fall zum Beispiel gesandte Nachrichten. Hat ein Nutzer jemanden kennengelernt und mit demjenigen oder derjenigen gechattet, aber während den ersten 14 Tagen festgestellt, dass er das Netzwerk doch nicht weiter nutzen möchte, kann der Anbieter trotzdem eine Rechnung stellen. Das wird als Kostenfalle Online-Dating bezeichnet.

Die Kosten hierfür können bis zu 75 Prozent der Jahresgebühr betragen. Portale bezeichnen sich als seriös, weil sie damit „Faker“, also Nutzer, die nur massenweise Frauen anschreiben und dann den Vertrag wieder beenden möchten, aussperren. Ein Verhältnis der Zahlen der „Faker“ zu den echten Nutzern, die in die Kostenfalle Online-Dating tappen und abgezockt werden, ist derzeit nicht bekannt.

Kostenloses Dating im Web. Was ist zu beachten?

Grundsätzlich ist es wichtig, dass sich Nutzer vor Eröffnung eines Accounts mit den AGBs des Anbieters beschäftigen und sich vor allem über die mögliche Preisstruktur im Klaren sind. Auch, wenn es eine kostenlose Singlebörse ist, die Geld für Zusatzleistungen verlangt. Des Weiteren sollte die Datingseite seriös sein und, vor allem aufgrund der Datensicherheit, einen Sitz in Deutschland (siehe Impressum) haben.

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