geschichte des tabaks

Die Geschichte des Tabaks

Das Rauchen kam mit der frühen Neuzeit. Die ersten Europäer, die rauchende Menschen zu Gesicht bekamen, waren die Besatzungsmitglieder der Santa Maria, Nina und Pinta, die im Jahre 1492 unter ihrem Führer Christoph Columbus den amerikanischen Kontinent entdeckten. Bei ihrem Kontakt mit den Ureinwohnern Amerikas wurde den Spaniern Tabak als Begrüßungsgeschenk überreicht. Durch Beobachtung der „Indianer“ lernten die Konquistadoren schnell den Gebrauch der Tabakpflanzen kennen. Christoph Kolumbus selbst war an diesem Genuss wenig interessiert, seine Besatzungsmitglieder aber umso mehr. Diese waren die ersten, die den neuen Genuss im europäischen Mutterland zu verbreiten halfen. Die indigenen Völker waren hingegen schon seit Jahrtausenden mit dem Tabakkonsum vertraut. Für sie hatte er eine hohe gesellschaftliche und zeremonielle Bedeutung, wovon etwa die sprichwörtliche Friedenspfeife zur Beendigung eines Konflikts zeugt.

Die ersten Schritte in Europa

Der Tabak war in Europa etwas Neuartiges und es gab zu Beginn zahlreiche Möglichkeiten für den Gebrauch. So wurde dieser nicht immer geraucht, sondern auch gekaut, geschnupft und sogar getrunken. Erst langsam schälte sich mit dem Rauchen die bevorzugte Form der Tabaknutzung heraus, bis im Jahre 1877 nach einer statistischen Erhebung im Deutschen Reich bereits 89 % aller Tabakkonsumenten den Konsum des Rauchens präferierten. Im Morgenland wurde die Shisha populär, die auch heute noch in einem Shisha Shop erworben werden kann.

Zu Beginn der Verbreitung des Rauchens wussten die Obrigkeiten in Europa noch nicht so recht mit dem neuen Genussmittel umzugehen. Vielfach interpretierte die Kirche das Rauchen als Laster und Genusssucht. In Spanien behauptete die Heilige Inquisition sogar, den Rauchern entströme beim Rauchen der Dampf des Teufels. So sind gegenüber dem Rauchen mehrere Verbote mit teilweise drakonischen Strafen belegt. Allerdings ließ sich die neue Lebensart nicht aufhalten. Zum einen begannen zunehmend die Spitzen von Staat und Gesellschaft dem neuen „Laster“ zu frönen, zum anderen begannen die Regierungen die gewaltigen Steuereinnahmen durch den Tabakkonsum zu schätzen. Besonders der 30jährige Krieg war ein Meilenstein in der Entwicklung des Rauchens in Europa, da das Rauchen bei den Söldnerheeren populär war, die dadurch dem rauen Kriegsalltag entfliehen konnten.

WARNUNG! Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit! Tabak bitte erst ab 18

Der Siegeszug der Zigarette

Zunächst konkurrierten beim Rauchen die Zigarre und die Pfeife miteinander, wobei die Zigarre den vermögenden und einflussreichen Schichten vorbehalten war, während die Unterschichten auf die günstigeren Pfeifen setzten. Es waren schließlich französische und spanische Arbeiterinnen in den Tabakfabriken, welche die Zigarette erfanden. Sie kamen auf die Idee, Reste von Tabak zu sammeln, in Papier einzuwickeln und zu rauchen, was sich schnell herumsprach. Geschickte Geschäftsleute witterten eine lukrative Einnahmequelle. Die erste Zigarettenfabrik wurde von Joseph Huppmann im Jahre 1852 in St. Petersburg gegründet, der 1861 in Dresden seine erste Filiale eröffnete. Österreich zog 1865 nach.

Die Zigarette passte zum beschleunigten Zeitalter der Industriellen Revolution und begann zunehmend, der Pfeife Konkurrenz zu machen. So betrug das Verhältnis von Zigaretten- und Pfeifenrauchern im Deutschland der Weimarer Republik bereits 31 % zu 25,2 %, was sich bis zum Jahre 1936 mit einem Verhältnis von 35,5 % zu 25 % weiter zugunsten der Zigarette entwickelte. Während des Zweiten Weltkriegs vervierfachte sich die Anzahl an Rauchern. Die Zigarette avancierte auf den Schwarzmärkten der Nachkriegszeit zu der wichtigsten Währung. Nun verkörperten Zigaretten von amerikanischen Marken wie Lucky Strike und American Blend die Freiheit des american Way of Lifes. Zeitgleich begann sich die Filterzigarette zu entwickeln, die in Dresden im Jahre 1934 zum ersten Mal in Gebrauch kam. Heute beträgt das Verhältnis von Filterzigaretten zu filterlosen Zigaretten 90 % zu 10 %.

Kehrtwende in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Zu einer Kehrtwende des Rauchens kam es erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zur Anfangszeit des Rauchens standen nicht mehr religiöse Motive bei der Eindämmung des Rauchens Pate, sondern gesundheitsbezogene. Wissenschaftler hatten nämlich die schädlichen Auswirkungen des Tabaks auf die Gesundheit und besonders die Lunge erkannt und als krebserregende Substanz zunehmend problematisiert. Ab den 1960er Jahren verbreiteten sich deswegen massive Antiraucherkampagnen in den Ländern des Westens, die in den kommenden Jahrzehnten an Intensität zunahmen und vor allem um die Jahrtausendwende massiv wurden. Die Tabaksteuer wurde massiv erhöht, das Rauchen an öffentlichen Orten verboten, Raucherwerbung verboten und Antiraucherkampagnen vor allem an Schulen ins Leben gerufen. In den USA nahm deswegen die Anzahl an Rauchern von 1965 auf 2012 von 46 auf 18 Prozent ab. Die Entwicklung in Europa verlief ähnlich, sodass auch hier der Anteil an Rauchern in diesem Zeitraum auf nahezu ein Drittel sank.

Video: Shisha Tabak – sind Dampfsteine eine Alternative?

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Foto: pixabay.com

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