Elektromobilität heißt bei Porsche „Mission E“ bzw ab Verkaufsstart 2019 dann „Taycan“. Der Elektrorenner der Zuffenhausener Sportwagenschmiede wurde bereits als Konzept vorgestellt und soll ab 2019 zu kaufen sein. Bei der Konzeption hatten die Entwickler bei Porsche keinen geringeren Anspruch, als das sportlichste Modell des Segments zu entwickeln.
Sportlicher Mission E / Taycan ist ein echter Porsche
Während E-Mobilität für gemeinhin mit niedriger Reichweite und langen Ladezeiten in Verbindung gebracht wird, soll der neue Elektroporsche, neben Fahrleistungen eines Sportwagens, auch über eine Reichweite von 500 Kilometern verfügen, wobei sich Strom für weitere 400 Kilometer in 20 Minuten nachladen lässt. Denn das Laden des neuen Elektroporsche soll mittels Schnellladestation in kürzester Zeit erledigt sein. Bereits auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 2015 stellte Porsche seine Vision von einem Elektrorenner aus eigenem Hause vor.
Der Porsche Mission E sollte ein echter Porsche werden, mit sportlichen Fahrleistungen und einer hohen Reichweite. Dies scheint den Ingenieuren in Zuffenhausen gelungen zu sein. Das Konzept von Porsches Elektrorenner verfügt über eine Leistung von 600 PS (440 kW), die durch zwei Elektromotoren bereitgestellt wird. Die beiden permanenterregten Synchronmotoren beschleunigen den Wagen nicht nur in 3,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, sondern gewinnen beim Bremsen auch Energie zurück. Die 200-Km/h-Marke soll der Elektroporsche in unter zwölf Sekunden knacken. Die beiden Motoren sind direkt an den Achsen positioniert, wobei ein Motor für den Vortrieb der Vorderräder zuständig ist, der zweite für das hintere Räderpaar.
Die Energie wird beim Taycan von einer Lithium-Ionen-Batterie bereitgestellt, die im Unterboden des Wagens integriert ist. Diese Anordnung sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt, eine optimale Gewichtsverteilung und ein sportliches Fahrverhalten. Porsche greift beim Mission E auf die 800 Volt Systemtechnik zurück, mit der die Zuffenhausener Motorsportabteilung bereits gute Erfahrungen gemacht hat. Die rennsporterprobte Technik hat sich nicht nur als zuverlässig erwiesen, sondern sorgt auch für besonders niedrige Ladezeiten des Akkus. Während viele Elektroautos als Stadtflitzer oder Pendlerfahrzeuge ausgelegt sind, soll der Mission E nicht nur ein echter Sportwagen, sondern auch langstreckentauglich sein.
Laden mit 800 Volt in unter 20 Minuten
Ein Problem hinsichtlich der Akzeptanz der E-Mobilität stellen immer noch die langen Ladezeiten von Elektroautos dar. Während ein mit Benzin oder Diesel betriebenes Fahrzeug binnen kurzer Zeit wieder vollgetankt ist, benötigt ein Elektroauto zum Füllen des Akkus in der Regel mehrere Stunden. Den Entwicklern bei Porsche lag deshalb nicht nur der Bau eines schnellen Autos, sondern auch das Erreichen von kurzen Ladezeiten am Herzen. Die Ladetechnik mit einer Spannung von 800 Volt soll das Laden des Lithium-Ionen-Akkus in Rekordzeit ermöglichen. Das Nachladen von Energie für eine Fahrstrecke von 400 Kilometern soll in unter 20 Minuten erledigt sein. Das ist nicht viel mehr als ein üblicher Stopp auf einer Raststätte, bei dem der Fahrer eine Tasse Kaffee trinken kann, während unterdessen der Akku des Elektroflitzers aufgeladen wird.
In diesem Zusammenhang bestehen bereits Pläne, entsprechende Stromtankstellen entlang der Autobahnen zu errichten. Ermöglicht werden soll das zügige Aufladen durch neuartige Schnellladestationen, die Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom soll hierbei direkt in der Ladesäule erfolgen. Diese Technik ermöglicht eine hohe Ladeleistung, zudem entfällt der Einbau der schweren Komponenten im Fahrzeug, was wiederum zu einer Gewichtsreduzierung führt. Alternativ soll auch die Möglichkeit bestehen, den Wagen über eine schon heute übliche 400 Volt Schnellladestation oder induktiv über eine im Boden der heimischen Garage eingelassene Spule zu laden. Mit der hohen Akkukapazität des Porsche Mission E reduziert sich mitunter auch die Notwendigkeit des täglichen Nachladens.
Serienfertigung in Zuffenhausen
Die Serienfertigung des Porsche Mission E soll 2019 anlaufen. Die Infrastruktur dafür entsteht gerade am Porsche Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Preislich soll das viertürige Elektroauto zwischen Porsche Cayenne und dem Porsche Panamera angesiedelt sein. Zudem will Porsche ein Netz von leistungsfähigen Schnelladestationen aufbauen.
Fotos: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Matthias erstellt, betreibt und vermarktet schon seit dem Jahre 2000 diverse Blogs und Webseiten. Die meisten davon drehen sich um Verbraucherthemen sowie Produkttests, Aktien, Börse und Tipps zum Geld sparen.
Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern im Teeniealter.