Fairtrade Kaffee und Bananen, Bio Obst und Gemüse, weniger Plastik, Textilien aus fairer Produktion: Was noch vor einigen Jahren speziellen Geschäften mit eigenen Kundenkreisen vorbehalten war, hat heutzutage die Discounter-Regale von Lidl, Aldi, Penny und Co. längst erreicht und werden auch regelmäßig in den Angeboten der Woche beworben (wie man zum Beispiel im Penny Prospekt der Woche auf S. 6 sehen kann). (1)
Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Discounter?
Bewusster Konsum ist vielen Menschen wichtig geworden, vor allem den jüngeren Generationen. Sie legen mehr Wert auf das Tierwohl, entscheiden sich immer häufiger bewusst für Bio- und Fairtrade-Produkte. Dafür sind sie auch bereit, mehr zu bezahlen. Diesen Trend haben beispielsweise Aldi Nord und Aldi Süd schon früh aufgegriffen und eigene Bio-Produkte in ihr Sortiment aufgenommen.
Nicht nur Produkte mit Bio-Siegel und aus fairer Erzeugung finden sich mittlerweile bei den Discountern. Auch hat sich beispielsweise Lidl zusätzlich auferlegt, bis 2025 den Salz- und Zuckergehalt seiner Eigenmarke zu reduzieren. Alle Discounter setzen zudem verstärkt auf plastikfreie Verpackungen und reduzieren unnötige Kunststoffe erheblich.
Wie gut ist Nachhaltigkeit aus dem Discounter?
Ein großer Vorteil zeigt sich vor allem in der Reichweite. Die meisten Menschen mit unterem und mittlerem Einkommen kaufen fast ausschließlich in Discountern ein. Teure Reformhäuser sind insbesondere für junge Menschen und junge Familien in den meisten Fällen unerschwinglich. Das bedeutet also, dass Aldi, Lidl, Netto, Penny und Co. dazu beitragen, dass mehr Menschen zu Bio und fairen Produkten greifen.
Die Macht, die mit ihrer Größe einher geht, nutzen einige Discounter zudem auch für Umwelt-Initiativen, die sie finanziell unterstützen.
Umgekehrt kann man durch die Größe und somit die erhebliche Menge an Produkten, die tagtäglich beispielsweise bei Aldi Süd geordert und verkauft werden, darauf schließen, dass viele Bio-Betriebe eine gewisse Liefermenge erfüllen müssen. Nur durch Großabnahmen sind die vergleichsweise niedrigen Preise für nachhaltige Produkte überhaupt realisierbar. Ebenso weisen die Produkte häufig „nur“ die Siegel Bio, MSC und FSC auf. Diese garantieren lediglich, dass die Mindestanforderungen erfüllt werden. (2)
Wer wirklich Wert darauf legt, dass das erworbene Produkt tatsächlich zu 100% nachhaltig erzeugt worden ist, sollte auf die Siegel von Demeter, Naturland und Fairtrade achten. Diese sind wiederum häufig nur in Bio-Märkten und Reformhäusern anzutreffen.
Nachhaltigkeit ist übrigens nicht neu
Was viele Menschen gar nicht wissen: Für die meisten Discounter ist Nachhaltigkeit kein neues Thema. Wer sich erkundigen möchte, wie nachhaltig welcher Discounter ist, kann den Nachhaltigkeitsbericht lesen (wie z.B. diese Veröffentlichung der Lidl Group). Dieser wird in der Regel ein Mal im Jahr auf der jeweiligen Internetseite veröffentlicht. (3)
Weiterführende Quellen
(1) Siehe hierfür zum Beispiel die Bio-Angebote im Penny Prospekt ab S. 6 – https://www.prospektmaschine.de/penny/
(2) Weitere Infos hierzu gibt es in folgendem Handelsblatt-Artikel – https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/lidl-nachhaltigkeitsbericht-warum-discounter-ihr-gruenes-gewissen-entdecken-/22669748.html
(3) Siehe zum Beispiel den Nachhaltigkeitsbericht von Lidl – https://www.lidl-nachhaltigkeit.de/nachhaltigkeit-bei-lidl/startseite/
Foto: pixabay.com
Matthias erstellt, betreibt und vermarktet schon seit dem Jahre 2000 diverse Blogs und Webseiten. Die meisten davon drehen sich um Verbraucherthemen sowie Produkttests, Aktien, Börse und Tipps zum Geld sparen.
Er wurde 1973 geboren, lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern im Teeniealter.